Sonntag, 17. Juli 2011

23. Spieltag: Twigg versus Sligo...

Alle Titelkandidaten hatten an diesem Spieltag - mit Ausnahme von St. Patrick's Athletic, die hatten nämlich frei - Pflichtaufgaben zu erfüllen. Sligo war in Galway gefordert, wobei es eher schien als seien die Mannen von Paul Cook an diesem Abend unterfordert gewesen, von einem Gegner, der nur auf dem Papier existierte. Die Rovers nahmen United nach allen Regeln der Kunst gnadenlos auseinander und ließen selbst nach einem 4:0 Pausenstand nicht locker. Galway war zudem nach etwas mehr als einer halben Stunde nur noch zu zehnt auf dem Feld, weil Eduardo Dusi mit Gelb-Rot vom Platz flog. Tore von Blinkhorn,der einen Hattrick erzielte, Doyle (2x), Richie Ryan, Raf Cretaro sowie ein Eigentor von Paul Sinnott sorgten für den 8:0 Endstand! Überzeugender kann man eine Tabellenführung nicht verteidigen.

Minimalistischer ging es da schon im Hunky Dorys Park zu, wo sich die Shamrock Rovers schwerer taten als es die Ausgangslage vermuten ließ. Aber Michael O'Neill mußte im Hinblick auf das Champions League Rückspiel gegen Tallinn ein paar seiner Topleute schonen, was sich sichtlich auf die Leistung auswirkte. Das Spiel war praktisch schon gelaufen, alles deutete auf ein torloses Unentschieden hin, bis Gary Twigg mit seinem Tor in der 94. Minute die Rovers doch noch rettete. Gary Twigg, wer sonst! Die Lebensversicherung der Rovers. Ohne ihn säße Michael O'Neill jetzt möglicherweise nicht mehr auf der Trainerbank und ohne ihn hätten die Rovers beinahe einen desaströsen Rückschlag für das Unternehmen Titelverteidigung hinnehmen müssen. Aber das Leben findet nicht im Konjunktiv statt, der Fußball noch viel weniger. Am Ende steht ein Sieg und drei wichtige Punkte, vor allem in Hinsicht darauf, das Sligo ebenfalls gewonnen hatte, aber auch Derry City seine Pflichtaufgabe erfolgreich löste.

Die Candystripes waren im Carlisle Ground von Bray zu Gast, wo sie sich lange Zeit äußerst schwer taten und eine wenig überzeugende Vorstellung ablieferten. Doch einmal mehr war es Jungstar James McClean der einen überragenden Tag erwischt hatte, und damit am Ende auch den Unterschied ausmachte. Seine grandiose Vorarbeit zum Führungstor brauchte Eamon Zayed nur noch im Tor unterzubringen. Für den Toptojäger der League of Ireland ein Kinderspiel. Daniel Lafferty erhöhte wenig später auf 2:0. Brays Anschlußtreffer in der Nachspielzeit war dann nur noch Ergebniskosmetik. Alles in allem kann man konstatieren: Derry präsentierte sich nicht wie ein Team das den Titel in diesem Jahr gewinnen könnte, aber die Tatsache das man trotz schwacher Leistung am Ende die drei Punkte im Sack hat, zeugt von einer gewissen Qualität, die nicht unwichtig sein kann in so einem engen und spannenden Meisterschaftskampf.

Samstag, 16. Juli 2011

Europäischer Rückblick - Part II

Am Donnerstag war großer Europa League Abend. Zwei Irische und zwei Nordirische Vereine waren mit dabei. Ich war an diesem Abend in Belfast im The Oval zu Gast um Glentoran bei der Herkulesaufgabe gegen den FC Vorskla aus der Ukraine zu unterstützen. Glentoran hatte sensationell die erste Qualifikationsrunde überstanden, nachdem man Renova aus Mazedonien auf dramatische Art und Weise aus dem Wettbewerb kegelte. Erst im Elfmeterschießen des Rückspiels in Belfast fiel die Entscheidung. Der junge Torhüter Aaron Hogg, der den rot gesperrten Elliot Morris vertrat, avancierte dabei zum Helden, als er zwei Elfmeter parieren konnte. Eine Zusammenfassung dieses Spiels gibts hier im Video bei Glentoran TV.

Nun also der FC Vorskla, ein ungleich schwerer Gegner, zumal den Glens fast die halbe Mannschaft ausfiel, auf Grund von Verletzungen, Sperren oder Urlaub. So kam es das Scott Young nur noch einen einzigen gelernten Innenverteidiger im Kader hatte für dieses Spiel - den jungen Calum Birney, der überhaupt noch gar nicht für Glentorans erste Mannschaft aufgelaufen ist in seinem noch jungen Fußballerleben. Das sollte auch so bleiben, Scott Young kündigte das auch so im Stadionheft an. Hieß, die Glens mußten mit einer zusammengeschusterten Notelf spielen. Keine guten Voraussetzungen, gegen eine gute Ukrainische Mannschaft, die bereits in die Saison gestartet ist. Und trotzdem waren es die Gastgeber, die in der Anfangspahse das aktivere Team waren. Besonders der erst 18 Jährige Kyle Cherry und der sogar noch ein Jahr jüngere Martin Murray waren echte Aktivposten. Dazu zeigte sich der wuchtige Angreifer Andy Waterworth sehr agil. Die Glens hatten in der ersten halben Stunde sogar zwei exzellente Möglichkeiten, einmal mußten die Ukrainier sogar auf der Linie retten! Doch gerade als man das Gefühl hatte - hier geht heute was - fiel das erste Tor für Vorskla. Nach einer Ecke klingelte es im Kasten von Hogg. Ein dummes Gegentor.

Wenige Minuten später spielte Martin Murray dann einen katastrophalen Pass nach hinten, so das Ahmed Januzi aus dem nichts durch war und zum 2:0 einnetzen konnte. Die Sache war damit, innerhalb von kürzester Zeit natürlich gelaufen. Schade, weil beide Gegentore im Grunde Geschenke waren. Dennoch, die Glens kämpften tapfer, wurden dafür von den Fans mit gebührendem Beifall bedacht und am Ende kann man, vor allem auch unter den ganzen Umständen - Saisonvorbereitung & Personalprobleme - sogar zufrieden mit dem Ergebnis sein. Für die jungen Spieler war es ganz sicher eine sehr lehrreiche Erfahrung. Zudem konnten die Fans ihren Liebling Matty Burrows nochmal verabschieden, der nach Spanien auswandern wird und sich ein letztes mal im Glens Trikot zeigen durfte.

Es war kein wirklich schöner Abend für die Irischen und Nordirischen Vereine in Europa. Die Saints mussten bekanntlich am Ende der Welt in Kasachstan bei Shakhter Qarağandy antreten. Eine 24 Stündige Anreise ging dem voraus, da waren die Beine am Spieltag natürlich nur bedingt frisch. Trotzdem zogen sich die Pats achtbar aus der Affäre. Fast hätte es sogar zu einem Remis gereicht, doch ein spätes Gegentor brachte den Gastgebern den 2:1 Sieg, der fürs Rückspiel aber noch alles offen lässt, dank des erzielten Auswärtstores von McMillan. Die Bohemians haben nächste Woche eine deutlich schwerere Aufgabe. Sie verloren in Ljubiljana mit 0:2. Den Berichten nach zu Folge eher unglücklich, da das erste Tor aus einem Elfmeter resultierte den man so nicht unbedingt geben muss und das zweite Tor aus einem unberechtigten Freistoß fiel. Jammern hilft da aber nicht viel. Am nächsten Donnerstag muß eine Fabelleistung im Dalymount Park her, will man das Ding noch drehen. Nicht mehr als ein Wunder werden die Crusaders benötigen, wollen sie gegen den FC Fulham noch weiterkommen. Nach einem 1:3 zu Hause in Belfast, sind die Messen praktisch gesungen. 

Europäischer Rückblick - Part I

Am Dienstag war es soweit - Champions League in Tallaght! Die Shamrock Rovers als amtierender Meister, trafen auf Flora Tallinn, den Estnischen Meister, der sich ebenfalls bereits mitten in der Saison befindet und mit einer perfekten Bilanz aus der heimischen Meistriliiga anreiste. Da Flora ein voll professionell geführter Verein ist, mußte man davon ausgehen, das es keine leichte Aufgabe für die Rovers werden würde, zumal es für Michael O'Neils Mannen ja in der League of Ireland zuletzt nur bedingt gut lief. Trotzdem, ein Heimsieg, bestenfalls ohne Gegentor, war die Maßgabe.

Das Tallaght Stadium war an diesem Abend nicht ganz ausverkauft, aber dennoch sehr gut gefüllt. Für eine leidenschaftliche Atmosphäre war somit gesorgt. Die Mannschaft wollte dem in nichts nachstehen und drückte von der ersten Sekunde an gnadenlos aufs Gaspedal. Die Estnischen Gäste wußten nicht wie ihnen geschah, ein solches Tempo schien ihnen aus der heimischen Liga nicht bekannt zu sein. Die Rovers, im zentralen Mittelfeld mit O'Donnell, Turner und Finn, erspielten sich schnell ein klares Übergewicht, konnten aber die sich bietenden Möglichkeiten noch nicht nutzen. Schocksekunde dann nach einer halben Stunde. Craig Sives brachte Floras Markus Jurgonson im Strafraum zu Fall, nach dem dieser sich bis in den 16er durchtanken konnte - Elfmeter für die Gäste! Doch Alan Mannus, zuletzt gegen Derry noch der Unglücksrabe war, avancierte zum Helden, hielt den von Valeri Minkenen schwach geschossen Strafstoß sicher! Nur zwei Minuten später auf der anderen Seite, setzte Ronan Finn über die rechte Seite zu einem tollen Lauf an, brachte den Ball in den Strafraum, wo nach einem heillosen Durcheinander die Kugel plötzlich im Netz lag. Chris Turner der Torschütze!

Fortan drückten die Rovers weiter, wollten unbedingt nachlegen. Flora hatte der Vehemenz und Power der Rovers nichts entgegenzusetzen. Vor allem in den Zweikämpfen waren die Esten gnadenlos unterlegen. Es wurde zwar deutlich, das diese Mannschaft guten Fußball spielen kann, was sie auch zeigte wenn mal ein bisschen Zeit und Raum war, aber da die Rovers meistens früh pressten, war der Ball oft sehr schnell wieder in den Reihen der Grün Weißen. Insgesamt machte Michael O'Neills Mannschaft einen richtig guten Job. Einzig dass das Ergebnis am Ende nicht höher ausfiel, konnte man seinen Spielern zum Vorwurf machen. Denn Chancen gab es genug. Inspiriert von einem wie entfesselt aufspielenden Ronan Finn, hätte es auch leicht drei, vier zu null ausgehen können. Und genau darin liegt die Gefahr fürs Rückspiel. Ein 1-0 ist kein wirklich beruhigendes Polster. Ein unglückliches Gegentor in den ersten fünf Minuten des Rückspiels und schon sieht die Sache ganz anders aus. Aber hoffen wir einfach mal das es nicht dazu kommt. Nach dem Spiel von Dienstag, kann man auch durchaus Vertrauen in die Rovers haben, das sie den Job in Tallinn erfolgreich zu Ende führen.

Gestern wurde indes die nächste Qualifikationsrunde ausgelost. Sollten die Shamrock Rovers sich gegen Flora Tallinn durchsetzen, würde als nächstes der FC Kopenhagen warten. Eine sehr schwere Aufgabe. Vermutlich wäre das eine Nummer zu groß. Aber, selbst bei einem Ausscheiden hätte man danach immer noch das Europa Leauge Play-Off Spiel zur Qualifikation für die Gruppenphase. Sprich zwei garantierte Heimspiele plus die Summe die es fürs Weiterkommen gegen Tallinn gibt... das wäre schon eine Menge Geld für einen League of Ireland Klub.

Sonntag, 10. Juli 2011

Die spannendste Liga der Welt?

Ein Blick auf die Tabelle sagt mehr als tausend Worte... der 22. Spieltag ist rum und an der Tabellenspitze hat sich ein Vierkampf entwickelt, wie ihn wohl nur die kühnsten Optimisten vor der Saison vorhergesagt hätten. Man musste ja regelrecht Angst haben, das die Shamrock Rovers, nachdem sie alles zusammengekauft hatten was bei drei nicht auf dem Baum war, einen Durchmarsch vom ersten bis zum letzten Spieltag zur Titelverteidigung hinlegen würden, dem kein anderes Team gewachsen sein würde. Und in der Tat, bis vor wenigen Wochen sah es genau danach aus. Auch ich habe vor noch gar nicht all zu langer Zeit hier im Blog den Rovers bereits indirekt zur Meisterschaft gratuliert und Sligo bereits abgeschrieben gehabt. Was für eine Fehldiagnose! In den letzten drei Wochen hat sich die Lage in der League of Ireland dramatisch verändert. Die Shamrock Rovers haben ihren Platz an der Sonne eingebüßt, zeitweise an St. Patrick's Athletic. Doch nach diesem Wochenende sind es erstmals die Rovers aus Sligo, die tatsächlich die Liga anführen!

Wie sich die Mannschaft von Paul Cook in der letzten Zeit gesteigert hat ist schlicht phänomenal. Die erste Saisonhälfte war ziemlich ernüchternd, aber nun, wo es drauf ankommt, sind sie da... Ndo, Richie Ryan, Doyle und Co.. Und Sligo wird noch stärker werden, hat gestern mit Conor Powell einen neuen Mann geholt, der fortan auf der linken Seite verteidigen wird, eine Position, wo die Rovers ein wenig Probleme hatten bisher. Powell ist gut bekannt aus den letzten Jahren mit den Bohs, als er mit seinen Leistungen sogar Irlands Nationaltrainer Trapattoni beeindruckte, und er an einer Berufung zur Nationalmannschaft schnupperte. Sein Wechsel nach England hat sich indes nicht ausgezahlt. Bei Colchester bekam er diesen Sommer keinen neuen Vertrag. Keine Schande für so einen jungen Spieler, der zudem nicht der erste wäre, der unter Paul Cook wieder zurück zur Bestform findet.

Zurück zum aktuellen Liga Geschehen. Dort ist nun Derry City so dick im Geschäft wie es kaum zu vermuten gewesen wäre vor der Saison. Das der First Division Meister des letzten Jahres ein solides Team, gespickt mit interessanten Talenten, beisammen haben würde - ja klar, das wusste man. Aber wie konstant Stephen Kenny's Truppe sich zeigt, das ist überragend. Am Freitag nun besiegte man gar die Shamrock Rovers im eigenen Brandywell Stadium. Die Bude kochte über nach dem Freistoßtor von Daniel Lafferty, bei dem aber zugegebenermaßen Rovers Keeper Alan Mannus auch eine entscheidende Rolle spielte. Damit sind die Candystripes nun vierter, aber auch nur zwei Punkte vom Spitzenreiter weg, zumal man die Torfabrik der Liga ist. 42 Treffer sind es schon!

Die Saints haben bekanntlich den Sprung zurück an die Tabellenspitze verpasst (siehe Spielbericht unten), aber sind natürlich ebenfalls mehr als nur gut mit dabei in diesem Jahr. Die Mannschaft von Pete Mahon ist seit Monaten in bestechender Form, hat nur eins der letzten 15 Ligaspiele verloren! Die Mannschaft besticht vor allem durch ihre enorme Physische Stärke, und das einfache, aber effiziente Spiel nach vorne. Die Saints werden momentan durch die vielen Spiele, vor allem auch durch die Verpflichtungen im Europapokal, vor eine harte Probe gestellt. Die Mannschaft lässt viel Kraft und ich habe ein wenig die Sorge dass die kommenden Wochen keine einfachen werden für die Saints. Während die Saints aber nach wie vor in unmittelbarer Schlagdistanz mit dem Tabellenführer sind, hat der fünfte noch ein bisschen was an Boden gut zu machen, wenn er auch noch in den Titelkampf eingreifen möchte. Die Bohemians haben aber momentan einen tollen Lauf und sind somit ganz still und heimlich immer mehr an das erste Tabellendrittel heran gerückt. Nur fünf Punkte sind es auf den Tabellenführer aus Sligo nun. Gut, bei den Bohs ist man die ganze Saison über bereits sehr realistisch gewesen im einschätzen der eigenen Möglichkeiten und weiß von daher das man mit der Titelvergabe im Normalfall nichts zu tun haben wird   in diesem Jahr... aber man weiss ja nie. Zumindest ein internationaler Tabellenplatz scheint im Bereich des möglichen zu sein, vor allem auch nachdem Christy Fagan  zurück im Team ist nach seiner Verletzung und momentan trifft wie er will, was im übrigen auch für seinen Sturmpartner Anto Flood gilt. Insofern, ganz sollte man die Bohs nicht aus den Augen lassen.

Wenn die Frage dieses Artikels also lautet: Ist die League of Ireland 2011 die spannendste Liga der Welt? Kann man die wohl nur mit JA beantworten. Der oft beschworene Blick auf die Tabelle sagt wohl alles. Fakt ist: Diese Liga rockt!

Report: Saints 2 - 2 Dundalk...

Die Saints konnten sich bis heute ganz genüsslich anschauen was die Konkurrenz macht, nachdem sie am Donnerstag noch in der Europa League spielten und die Begegnung mit Dundalk aus diesem Grund auf Sonntag verlegt wurde. Die Voraussetzungen waren klar: Ein Sieg, und die Saints würden die Tabellenführung zurück erobern, nach dem sie diese an die Shamrock Rovers letztes Wochenende erst verloren hatten, die Rovers am Freitag aber in Derry patzten. Pete Mahon musste seine Mannschaft etwas umstellen, da Spielmacher Stephen Bradley gesperrt- und Stürmer Danny North angeschlagen passen musste. Gegner Dundalk spielt bisher eine unrühmliche Saison, für die Lilywhites geht es im Grunde um gar nichts mehr in diesem Jahr. Absteigen können sie nicht mehr, für viel weiter oben dürfte es ohne ein mittelschweres Wunder aber auch nicht mehr reichen.

Mit genau solch einer Einstellung traten die Gäste zu Beginn des Spiels auch auf. Die Saints bestraften das eiskalt. Derek Doyle bekam nach einer Ecke den Ball perfekt serviert und vollendete per Volley gekonnt zur Führung. Dundalks Art zu verteidigen war nicht nur in dieser Szene, sondern übers ganze Spiel hinweg äußerst bizarr. Die Saints ließen in der Folge weitere gute Gelegenheiten liegen, doch immerhin wachten die Gäste danach etwas auf und zeigten das sie nicht nur wegen des gepflegten Rasens im Richmond Park angereist waren. Wobei, das muss man an dieser Stelle auch erwähnen: Der ein oder andere Dundalk Spieler schien das nicht gänzlich verinnerlicht gehabt zu haben. Besonders Mark Quigley, der eigentlich ein hervorragender Fußballer ist, ließ die Primadonna raushängen, als glaubte er, er würde gerade im Bernabeau spielen. Übersteiger hier, Übersteiger da, aber bloß nicht auch mal den effektiven Pass zum Nebenmann spielen. Vielleicht sollte jemand dem guten Mark Quigley mal sagen, das der Richmond Park nicht in Madrid liegt und er wohl nie in seiner Karriere für Real auflaufen wird. Davon ab hat Dundalk mit Mark Griffin aber einen jungen Stürmer in seinen Reihen, der in der Tat spektakulär ist. Vor einem Monat Zwanzig geworden und in seiner ersten echten Saison mit der ersten Mannschaft, hat er in den letzten Wochen als Vertretung des verletzten Jason Byrne gross reden von sich gemacht. Auch heute war er wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Nach 33 Minuten verwandelte er abgebrüht einen der wenigen sehenswerten Angriff der Gäste zum zwischenzeitlichen 1:1. Sein sechstes Tor aus den letzten fünf Spielen. Griffin überzeugt neben seinem guten Torabschluss, vor allem mit Technik und Schnelligkeit.

Der Rest des Spiels ist schnell erzählt. Keith Ward brachte Dundalk nach der Pause erstmals in Führung, doch diese wehrte nur zehn Minuten, denn die Hintermannschaft der Gäste stellte sich mal wieder selten dämlich an, so das erneut Derek Doyle völlig frei stehend treffen konnte. Die Saints danach überlegen, setzten Dundalk mit einfachem, klaren und präzisem Fussball mächtig unter Druck, verpassten es aber den lustlosen Gästen den verdienten Todesstoss zu versetzen. Der Punktgewinn reicht am Ende nicht um die Tabellenführung wieder zu übernehmen, dennoch man wird nicht gänzlich unzufrieden sein bei den Saints, nach den letzten kräftezehrenden Wochen und dem nun bevorstehenden Trip ins 10.000 Kilometer entfernte Kasachstan. 

Samstag, 9. Juli 2011

Rückblicke...

Die letzten Tage waren turbulent im Irischen Fussball, sowohl in der Liga, als auch im Europapokal. Viel habe ich dazu geschrieben, doch an dieser Stelle möchte ich einmal vermehrt die bewegten Bilder sprechen lassen, denn diese sind wirklich eindrucksvoll.


St. Patrick's Athletic - IBV Vestmannaeyjar

Mit einem tollen 2:0 Sieg über IBV aus Island haben die Saints den Einzug in die zweite Qualifikationsrunde der Europa League geschafft. Die Tore waren nur bedingt spektakulär, die Stimmung dafür umso mehr. Ich denke das kommt in folgenden Bildern auch ganz gut rüber.




Bohemians - Shamrock Rovers

Mit einem blutjungen Team und viel Leidenschaft besiegten die Bohs den großen Rivalen aus Tallaght mit 2-1 im LSC, dank des entscheidenden Tores von in der Nachspielzeit der Verlängerung von Kevin Feely. Zwei tolle Tore, ekstatisch gefeiert bei von den wenigen verwegenen, die den Weg an diesem Abend in den Dalymount Park gefunden hatten.



Glentoran FC - FK Renova

In den letzten Jahren konnte keines der Nordirischen Teams eine Runde in Europa überstehen, die Glens haben diesen Bann gebrochen. In einem dramatischen Spiel, das die Glens am Ende im Elfmeterschießen gewannen, hieß es nach 90 Minuten 2-1. Beide Tore für Glentoran mit der Marke "Tor des Monats". Hier die Highlights von der dramatischen Nach aus The Oval.

Freitag, 8. Juli 2011

Oh When the Saints Go Marching in...

St. Patrick's Athletic gegen IBV Vestmannaeyjar in der ersten Qualifikationsrunde zur Europa League, das klingt wahrlich nicht nach Feinscheckmerkost. Aber immerhin, nachdem IBV das Hinspiel mit 1:0 - Dank eines Elfmeters - für sich entscheiden konnte, war im Rückspiel im Richmond Park für Spannung gesorgt. Saints Trainer Pete Mahon appellierte unter der Woche immer wieder an die Fans, das sie doch bitte zahlreich erscheinen mögen, schließlich sei ja noch alles offen und nur mit einer "special atmosphere" könne man das Ding drehen. Mannschaft und Fans gemeinsam. Pete Mahon wurde nicht enttäuscht, der Richmond Park war toll gefüllt, die Stimmung phantastisch, vor allem unglaublich positiv. Jeder gewonnene Ball, jeder saubere Pass, ja sogar jeder Befreiungsschlag ins Nichts wurde dankbar beklatscht.

Die Saints hoch motiviert, versuchten zu Beginn vor allem mit direkten Bällen in die Spitze zum Erfolg zu kommen. Keine sonderlich gute Idee, gegen einen tief stehenden Gegner, der dazu mit hoch aufgeschossenen Verteidigern agierte. Diese waren, das wurde schnell ersichtlich, aber nicht die beweglichsten, was nach und nach auch der Pats Elf klar wurde. Fortan flogen eine menge Flanken in den Gäste Strafraum, an denen Keeper Abel Dhairi mit schöner Regelmäßigkeit im Freiflug vorbei segelte. Das musste irgendwann zwangsläufig auch mal ins Auge gehen. In der 24. Minute war es dann Daryl Kavanagh, der sich auf der rechten Seite klasse durchsetzte, den Ball mit aller Durchsetzungskraft Richtung kurzen Pfosten bringen konnte, wo genannter IBV Keeper einen eigentlich harmlosen Ball vor die Füße von Ian Daly klatschen ließ, der aus kürzester Entfernung dann nur noch das Kunststück vollbringen mußte, die Kugel über die Linie zu bringen. Knapp Zwöf Minuten später, wieder ein Angriff über die rechte Seite, wieder eine Flanke, diesmal aber Kopfballablage McMillan zu Derek Doyle, der ungehindert einköpfen konnte, wobei Keeper Dhairi wieder eine eher unglückliche Rolle abgab. Wie dem auch sei, 2:0, was bedeutete: Keine Verlängerung, und die Saints zu dem Zeitpunkt durch. Aber nur ein Tor für IBV und die Situation würde sich dramatisch ändern.

Ehrlicherweise muss man sagen, das die Gäste aus Island über 90 Minuten ein sehr feines, hübsch anzusehendes Kurzpass-Spiel an den Tag legten, das aber auch ziemlich brotlos war. Zwar versuchte vor allem Andri Olafsson aus der Zentrale heraus das Spiel zu lenken, was ihm auch durchaus gelang, aber seine Mitspieler hatten selten wirklich den Zug zum Tor - und wenn dann einmal was in den Strafraum kam, war Saints Keeper Gary Rogers zur Stelle.Was ebenfalls auffällig war, vor allem mit zunehmender Spieldauer, das den Isländern mehr und mehr die Puste ausging. Während die Saints auch noch zum Ende hin ein hohes Tempo gehen konnten, merkte man den Gästen doch eine klare körperliche Unterlegenheit an. Trotzdem mussten die Saints in den letzten Minute nochmal zittern. Denn auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn, heisst es so schön. Fast wäre es so gekommen. Ein langer Ball, Wirrwarr, plötzlich steht ein weißer frei... aber zum Glück ist Gary Rogers ja noch da. Alles in allem, ist der Sieg und das Weiterkommen der Saints absolut verdient. Überragend an diesem Abend war vor allem Daryl Kavanagh, der sich als extrem Ballsicher zeigte, immer wieder mit tollen Tempodribblings zu gefallen wußte und nicht zuletzt einige gefährliche Aktionen initiierte sowie eben auch das erste Tor vorbereitete. Bei den Isländern war Andri Olafsson der beste, der wie ein klassischer Libero agierte, was sehr interessant war zu beobachten.

Für St. Patrick's Athletic ist das Weiterkommen runde 90.000 € wert. Viel Geld für ein Team der League of Ireland. In der zweiten Runde wartet nun Schachtjor Karaganda aus Kasachstan. 

Dienstag, 5. Juli 2011

Dramatisches Derby im LSC...

Normalerweise weckt der Leinster Senior Cup nicht die ganz großen Emotionen... eigentlich gar keine und noch viel weniger in einem Viertelfinale. Am Montag Abend war die Sache aber etwas anders gelagert. Die Bohs empfingen die Hoops, das sorgt bekanntlich immer für Zündstoff. Nun, immerhin gut 800 verwegene wollten sich diesen Kracher nicht entgehen lassen und berappten die 5 € Eintritt. Sie wurden nicht enttäuscht. Die Bohs traten mit einer Mischung aus Jugend- und Amateurspielern an, in der Verantwortung für das Team stand Owen Heary, der bereits für sein Leben nach der aktiven Karriere übt, und das A-Championship Team der Bohs betreut, neben seinen Verpflichltungen  die er normalerweise all wöchtentlich auf dem Platz hat. Heary spielt - und das nur am Rande erwähnt - bisher ein ausgezeichnete Saison für die Bohemians. Sein Team an diesem Abend im Durchschnitt um die 20 Jahre jung, traf auf eine Rovers Mannschaft, die gespickt mit arrivierten Stars der League of Ireland war. Michael O'Neill gab den Leuten, die am Sonntag gegen die Saints nicht, oder nur kurz zum Einsatz kamen, hier die Möglichkeit zu spielen. Wohl dem der in einem solch unbedeutenden LSC Spiel eine Mannschaft auf den Platz bringen kann, in der Leute wie Chris Turner, Stephen O'Donnell, Gary O'Neill oder Dan Murray stehen!

Dem jungen Bohs Team merkte man die Unerfahrenheit deutlich an, dem Rovers Team die vorhandene Klasse ebenfalls. Besonders Chris Turner wusste bis zu seiner Auswechslung sehr zu gefallen. Trotzdem muss man sagen, das die Rovers aus ihrer qualitativen Überlegenheit über das ganze Spiel  gesehen zu wenig machten. Immerhin, kurz vor der Pause gingen sie durch Dean Kelly in Führung, obwohl das Tor zu 90% auf die Kappe von Bohs Keeper Craig Sexton ging. Das war schon Slapstick pur, als er einem völlig ungefährlichem Kopfball nur hinterher schaute, als wäre er gelähmt. Der Ball klatschte unterdessen an den Pfosten, rollte die Linie entlang und Kelly musste nur noch einschieben. Damit war das Spiel eigentlich gelaufen, denn wie bitte schön sollten die Bohs hier ein Tor machen? Dazu muss man den Ball nämlich auch mal länger als fünf Sekunden in den eigenen Reihen halten. Aber doch, irgendwie gelang es den Bohs in der zweiten Halbzeit einmal eine Flanke in den Strafraum zu bringen... das kam ebenso aus dem nichts wie der aus dem Hinterhalt anrauschende Ryan McEvoy der aus vollem Lauf die Kugel direkt ins lange Eck zimmerte!

Danach Dramatik pur. Drei Minuten vor dem Ende verletzte sich der erst im Spiel eingewechselte Mick Doyle bei einem Zweikampf schwer, musste nach Minutenlanger Behandlung vom Platz getragen werden und konnte nicht weitermachen. Die Rovers hatten zu diesem Zeitpunkt aber bereits drei mal gewechselt. Die Rovers also nur noch zu zehnt, und dann ging es auch noch Verlängerung. Aber es kam noch verrückter. Als sich alles schon mit einem Elfmeterschiessen abgefunden hatte, segelte in der Nachspielzeit der zweiten Verlängerung nochmal eine Bohs Flanke in den Rovers Strafraum. Am langen Pfosten stand Kevin Feely, der den ganzen Abend über in der Innenverteidigung bereits einen riesen Job machte, und hämmerte den Ball unter die Latte! 2:1 Bohs! Da gab es auf dem Platz und auf den Rängen kein halten mehr. Fans stürmten aufs Feld, feierten mit den Spielern gemeinsam das Tor. Eine Reihe vor mir spielte sich in dieser Hinsicht eine bemerkenswerte Szene ab: Sohn, etwa 10 Jahre alt, schaut neidisch auf all die Fans die unten auf dem Platz mit den Spielern jubeln. Sohn schaut hoch zum Vater, und der gibt ihm nur einen aufmunternden Klapps auf die Schulter, frei nach dem Motto: na geh nur mein Junge. Das lies sich der sich natürlich nicht zwei mal sagen und schwupps war er auf dem Feld. Herrlich.

Die Bohs gewannen am Ende also 2:1, denn wenig später war Schluss. Eine tolle Sache für die junge und unerfahrene Bohs Mannschaft, die zwar nicht gut gespielt hat, aber so eine enorme Leidenschaft an den Tag legte, das einem das Herz aufging.

Highlights Rovers vs. Saints...

Hier sind die Highlights des Topspiels vom Sonntag. Besondere Achtung gilt es natürlich dem Tor des Tages zu schenken. Ganze 16 Pässe dauerte der Angriff, ehe Gary Twigg erfolgreich abschließen konnte. Einfach ein traumhaft rausgespieltes Tor!

Sonntag, 3. Juli 2011

Rovers zurück an der Spitze!

Machen wir es kurz und knapp: Die Shamrock Rovers haben sich die Tabellenführung in der League of Ireland zurück geholt. Mit einem verdienten 1:0 Sieg über St. Patrick's Athletic. Held des Tages für die Hoops war - na klar - Gary Twigg, der mit seinem Tor die eminent wichtigen drei Punkte sicherte.

Vor knapp 4.500 Zuschauern im Tallaght Stadium, bei traumhaftem Wetter - womöglich der heißeste Tag des Jahres bisher - ging es die Wiese 90 Minuten rauf und runter. Vom Anstoß weg war das Tempo hoch im Spiel, der Ball aber auch viel in der Luft unterwegs, was vor allem an den Saints lag, die die Kugel immer wieder nach vorne droschen, in der Hoffnung die Rovers mit einem solchen Ball vielleicht mal auf dem falschen Fuß zu erwischen. Und in der Tat, in der Anfangsphase konnten Daryl Kavanagh und Dann North ein ums andere mal für Gefahr sorgen, allerdings fehlte die letzte Konsequenz um aus solchen Sitationen auch Kapital zu schlagen. Die Gastgeber dagegen brauchten ein paar Minuten um so richtig warm zu werden, hatten dann nach zehn Minuten aber auch gleich eine riesen Möglichkeit, als sich Ronan Finn toll durchsetzen konnte auf der rechten Seite, in den Strafraum eindringen- und einen Schuß aufs lange Eck bringen konnte, der Ball aber knapp am Pfosten vorbei rauschte.

Mit zunehmender Spieldauer zogen sich die Saints immer weiter zurück, während die Rovers viel Druck aufbauten und einige gefährliche Szenen hatten, bis zur Pause aber keine davon zu einem Torerfolg vollenden konnten. Waren die Saints in der ersten Hälfte über weite Strecken zumindest noch ein ebenbürtiger Gegner, gaben sie das Spiel in der zweiten Halbzeit dann komplett aus der Hand. Keeper Gary Rogers bekam eine Menge zu tun, stand sein Team doch fortan unter Dauerdruck. Das konnte nicht lange gut gehen, und in der Tat, nach 53 Minuten klingelte es dann! Eine tolle Kombination über die rechte Seite eingeleitet, vollendet von Gary Twigg nach Ablage von Ciaran Kilduff. Ein ganz fein raus gespieltes Tor, das für Twigg den zehnten Treffer im 15. Ligaspiel bedeutet. Die Rovers drängten danach auf die Entscheidung, mussten dabei aber auf die Unterstützung von Trainer Michael O'Neill verzichten. Der Mann hatte ja ohnehin schon ein paar schwere Tage hinter sich, nun musste er auch noch fast die komplette zweite Halbzeit auf der Tribüne verbringen, nachdem er eine Entscheidung des Schiedsrichters mit einem Tritt gegen eine Wasserflasche kommentierte. Nun ja, der Schiedsrichter hatte so oder so keinen sonderlich guten Tag erwischt. Dave McKeon hatte eine sehr kleinliche Linie gewählt und zerpfiff damit jeglichen Spielfluss.

Wie dem auch sei, am Ende siegten die Rovers verdient, weil von den Saints schlicht zu wenig kam. Das war mutlos, Ideenlos, kraftlos... eines Tabellenführers in solch einem wichtigen Spiel unwürdig. Die Rovers dagegen zeigten sich unbeeindruckt vom Wirbel der letzten Tage und brachten vor allem in der zweiten Hälfte auch fussballerisch eine richtig gute Leistung aufs Feld. Die Liga ist nun also mega spannend. Ein Blick auf die Tabelle verrät: Erster, zweiter und dritter sind gerade mal ein beziehungsweise zwei Punkte voneinander getrennt. Derry als vierter ist mit vier Punkten Rückstand auf die Rovers ebenfalls noch mit im Rennen. Heisst, nächste Woche kann sich alles schon wieder ändern, zumal die Hoops dann in Derry ran müssen.

Samstag, 2. Juli 2011

21. Spieltag - Sligo auf dem Vormarsch...

Ganz ohne Zweifel, der 21. Spieltag steht voll und ganz im Zeichen des Spitzenspiels zwischen den Shamrock Rovers und St. Patrick's Athletic. Am Sonntag kommt es zu diesem epischen Aufeinandertreffen des ersten gegen zweiten. Aber dazu später mehr. Denn der Kampf um die Meisterschaft hat unabhängig vom Ergebnis dieses Spiels, einen weiteren ganz heißen Titelanwärter hinzu bekommen. Vor einigen Wochen sah es so aus als wären die hoch gesteckten Träume der Sligo Rovers wie eine Seifenblase bereits frühzeitig zerplatzt, aber nach nun sechs Spielen ohne Niederlage in Folge und dem beeindruckenden Sieg vom letzten Freitag über die Shamrock Rovers, ist man wieder ganz dick im Rennen. Die gute Form bestätigt haben die Rovers unter dessen an diesem Spieltag in Bray. Zwei frühe Tore von Matthew Blinkhorn stellten die Weichen für die drei Punkte. Eoin Doyle setzte kurz vor dem Ende mit seinem 13. Saisontreffer den Schlußpunkt hinter einem starken Auftritt. Vor allem spielerisch konnte Sligo endlich mal wieder auf ganzer Linie überzeugen. Bray hatte dem schnellen Kombinationsfussball der Gäste an diesem Abend aber auch schlicht nichts entgegenzusetzen.

Die Bohemians haben im "6 Punktespiel" bei Dundalk einen Erfolg auf ganzer Linie feiern können. Unbeeindruckt von all den negativen Nachrichten der letzten Tage um den Klub - wie immer sieht es sehr schlecht um die Finanzen bestellt aus - sicherte sich das Team von Pat Fenlon dank zweier später Treffer die wichtigen Punkte und kann nun wieder berechtigte Hoffnungen auf eine Top 5 Platzierung haben. Zumal die Bohs momentan auf einen in Top Form befindlichen Christy Fagan bauen können, der nach seiner mehrwöchigen Verletzungspause nun wieder bei 100% ist und in den letzten drei Spielen vier mal getroffen hat. Er brachte seine Mannschaft, wie die letzten drei mal zuvor auch schon, in Führung. Einer der sich ebenfalls eiskalt vor dem Tor zeigt, ist Derrys Eamon Zayed. Gestern beim ungefährdeten 3:0 Sieg seiner Candystripes wieder mit einem Doppelpack, was Saisontore 15 & 16 für den 27 Jährigen Angreifer bedeutete. Seine tolle Form in diesem Jahr ist sicher einer der Hauptgründe für die tolle Saison des Aufsteigers. Denn das muss man schon sagen: Derry ist nun auch ganz fett im Geschäft wenn es um die Champagner Plätze geht. Und nicht nur das, auch im Titelkampf hat man ein Wörtchen mitzureden. Findet auch Trainer Stephen Kenny. Der erteilte allen Spekulationen, das Jungjuwel James McClean schon in diesem Sommer den Verein verlassen könnte - früher hier im Blog habe ich ja bereits auf das ernsthafte Interesse aus England hingewiesen - eine klare Absage. Und sagte sinngemäß: Warum sollten wir einen unserer besten Spieler abgeben, wenn wir eine realistische Chance haben, historisches zu schaffen, nämlich als erster Aufsteiger überhaupt, Meister zu werden. Recht hat der Mann!

Einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf landete UCD. In Galway erfüllten die Students ihre Pflichtaufgabe, mussten dafür aber mehr zittern als ihnen lieb war. Andererseits bitter für United das sie nicht wenigstens einen Punkt aus diesem Spiel mitnehmen konnten. Denn da schiessen Sean Connor's Mannen mal drei Tore, und verlieren am Ende trotzdem. Unter dessen hat Galway letzte Woche seinen besten Mann verloren. Shaun Kelly ist zum aufstrebenden First Division Team von Limerick gewechselt.

Am Sonntag steht es nun - wie weiter oben bereits erwähnt - also an, das Spitzenspiel der League of Ireland. Im Tallaght Stadium empfangen die Shamrock Rovers, die am letzten Spieltag bekanntlich die Tabellenführung verloren haben, die Supersaints, die jene Tabellenführung erobert haben. Die Pats kommen mit der irren Serie von 14 ungeschlagenen Ligaspielen am Stück nach Tallaght und könnten mit einem Sieg die Hoops in eine schwere Krise stürzen. Denn dort ist man nicht ganz zu Unrecht der Meinung, mit dem vorhandenen Spielermaterial, müsste man die Liga normalerweise beherrschen. Das wiederum ist bekanntlich nicht so richtig der Fall, was wiederum bedeutet, das der Stuhl von Meistertrainer Michael O'Neill bedenklich wackelt. Passend dazu hat Co-Trainer Trevor Croly unter der Woche überraschend das Handtuch geworden. Differenzen über Taktik und Aufstellung zwischen ihm und O'Neill sollen wohl den Ausschlag dafür gegeben haben. Das O'Neill heftig mit Jobs in Schottland, sowie dem Nationaltrainerposten von Nord Irland in Verbindung gebracht wird, lässt die Vermutung zu, das er das Ende der Saison eher nicht mehr als Trainer der Hoops erleben wird. Aber gut, warten wir es ab. Am Sonntag nun also erstmal das Derby gegen die Saints. Danach wissen wir vermutlich schon ein bisschen mehr...